Opificio JM

Ein bekannter Kunsthistoriker hat einen Band, der sich mit der Analyse zeitgenössischer Kunst beschäftigt mit dem Titel “Verlust des Zentrums” herausgegeben. Darin fragt er sich warum die Kunst der letzten Jahrhunderte häufig die Zentralität ihrer Aussage verloren habe. Noch heute begreifen viele Beobachter die Objekte zunächst nicht, die sie sich anschauen und aus diesem Grunde geben Viele es sofort auf Kunst überhaupt verstehen zu wollen. Früher, in der Antike, geschah dies nicht, denn die Philosophie war ganz eng mit dem Kunstwerk verbunden. Die humanistische Zeitspanne ist dafür sicherlich das beste Beispiel. Trotz dieser generellen Entfremdung von vielen Werken moderner Kunst, gibt es heute noch viele Künstler die durch ihre Leidenschaft und ihr Talent mit ihren Werken auf den wahren Kern ihrer künstlerischen Wahrheit stossen.
In einem Ausstellungskontext wie diesem kommen die Werke am besten zu Wort, gibt man dem Besucher die Möglichkeit sie zu verstehen und zu schätzen. Einen “Hausherren” wie Manuele Urbinati dort vorzufinden, der jedem der sich dafür interessiert, die “Geschichte” seiner Kreationen erzählt, verleiht der Ausstellung natürlich einen extra Wert.
Die gegenwärtige Situation, die ein erfülltes geistiges Leben nicht einfach so als gegeben darstellt, verlangt vom Kunstwerk eine besondere Hilfeleistung. Manuele Urbinatis Kunstwerke schaffen das: sie erzählen von vergangenen Zeiten, einer leidenschaftlichen Begeisterung für Holzmaterial und für das Meer, das durch seine ständige Bewegung Holzstücke aller Art ans Ufer bringt und seit Kindestagen neue Überraschungen auslöst, die den Künstler in ihm anregen.

Barbara Cianelli