Schon als Kind liebte ich den Umgang mit Holz. Häufig schaute ich meinem Vater zu, wie er mit Sorgfalt jedes einzelne Stück aussuchte, es aufmerksam ansah und ein kleines Kunsthandwerk daraus entstehen liess.

Ich bin ebenfalls Tischler geworden. Und wenn ich den Beruf jetzt auch anders ausführe als die Generation vor mir, so spüre ich dennoch immer wieder diese Art Mysterium, die das Rohmaterial auf denjenigen, der damit umgeht, ausströmt.

Das bewirkt,dass ich weiterhin jedes einzelne Holzstück seiner Struktur gemäss liebevoll bearbeite und dabei hoffe, dass sich das Geheimnis, das es in sich trägt, mir offenbare.

Mit meinen Werken drücke ich die Schönheit und das Wunder aus, das ich bisher, auch im kleinsten Fragment jedes Holzstückes verborgen, erkennen durfte.

Ich hatte das Vergnügen, die Säle in Gradara besuchen zu dürfen, in denen die Skulpturen von Manuele Urbinati ausgestellt waren.

Diese Werke feinster Bildhauerkunst zeugen meines Erachtens von einer wunderbaren Feinfühligkeit für komplexe Materalien wie Holz und Metall und einer grossartigen Fähigkeit diese im Kunstwerk zu verbinden.

Jedes einzelne Werk ist ein introspektiver Gedankengang, der sich durch sichere und gewissenhafte Handbewegungen materialisiert.

Die warmen Holzfarben verbinden sich mit dem Metall zu einer Synthese von absolut “unerwartet” neuen Farbnuancen.

Die Ausstellung von Manuele Urbinati ist ein Vergnügen für all diejenigen, die das “Wohlgestaltete” lieben. Es ist eine Ausstellung, deren Besuch ich durchaus empfehle.

Barbara Cianelli

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